Die besten Tourenski-Routen im Tannheimer Tal

Die besten Tourenski-Routen im Tannheimer Tal

Servus beinand! Wenn i an Pulverschnee denk, an die Ruhe abseits vom Pistenrummel und an die gewaltige Aussicht vo unsere Gipfel, na da werd ma ganz warm ums Herz. S’Tannheimer Tal, mei Dahoam, is a echtes Juwel für uns Tourengeher. Egal ob’s grad erst anfangts oder ob’s scho alte Hasen seids – bei uns find’ jeder sei Spur ins Glück. I möcht enk heit a bissl was erzählen über die Routen, die mir bsonders am Herzen liegen, und warum’s bei uns im ‘schensten Hochtal Europas’ so unvergleichlich is.

Warum’s im Tannheimer Tal so fein is zum Tourengehn

Wisst’s, unser Tal is scho was Bsonders. Mir liegn auf guate 1.100 Meter Seehöhe, umringt vo de Allgäuer, Lechtaler und Ammergauer Alpen. Des hoaßt für enk: Oft guate Schneeverhältnisse scho vom Frühwinter bis weit in den April hinein – die beste Zeit für unvergessliche Touren! Mir ham a gewaltige Auswahl an Gipfeln, de meist so um de 2.000 Meter kratzen, manche a drüber bis auf 2.300 Meter. Vo Deutschland her seids schnell bei uns, und trotzdem fühlt’s si oft no an wia a unberührte Welt, bsonders wenn ma die ersten Spuren in an frisch verschneiten Hang ziagt. Des Schöne is a, dass ma bei uns beides kann: In Ruhe durch tiefverschneite Wälder und über weite Almwiesen aufsteigen, oder, wenn’s Wetter oder da Schnee nit so mitspielt, a amol auf de Pistn die Technik verfeinern. Des is ideal, find i, grad wenn ma, wia ma bei Wilde Alpentouren nachlesen kann, Skitechnik und Tourenerlebnis verbinden möcht. Aber s’Wichtigste is und bleibt des Naturerlebnis, des Gefühl vo Freiheit und die Stille da herobn.

Ausgewählte Skitouren Schmankerl vorgestellt

Jeda Berg bei uns hat sein eigenen Charakter, sei eigene Gschicht. Es gibt unzählige Möglichkeiten, aber i möcht enk a paar meiner Lieblingstouren vorstellen, vo de Klassiker bis zu de Geheimtipps, damit’s a Gfühl dafür kriagts, was enk erwartet.

Rund um Schattwald die beliebten Klassiker

Schattwald, glei am Taleingang, is a super Ausgangspunkt für a paar richtig lohnende Touren. Da kennt ma glei mehrera Gipfel an einem Tag angehen, wenn ma guat beinand is. Allen voran natürlich da Ponten, da Kühgundkopf und da Bschießer. Des san so die Hausberg, kennt ma fast sagn.

Ponten (2045 m) da Markante mit Pulver im Kar

Da Ponten is a markanter Bursche und a echtes Highlight, oft mit guadm Pulver im nordseitigen Kar. Vo Schattwald aus geht’s erst gemütlich am Stuibenbach entlang durch den Wald, bevor ma ins eindrucksvolle Kar zwischen Ponten und Bschießer einsteigt. Des Kar is as Herzstück vo der Tour. Für de rund 950 Höhenmeter braucht ma ungefähr 2,5 Stunden. Oben am Grat, dem sogenannten ‘Güntle’ – des is der Sattel oder Gratabschnitt, der Ponten und Bschießer verbindet – lasst ma meist die Ski stehn und geht die letzten Meter z’Fuaß zum Gipfelkreuz. Die Aussicht vo do oben is gewaltig! Wia ma zum Beispiel beim Alpartig nachlesen kann, is die Tour als ‘WS – Weniger Schwierig’ eingestuft, aber steil is scho a bissl, bsonders im oberen Teil vom Kar. A guate Beschreibung für die Ponten-Tour gibt’s übrigens a beim Alpenverein Ludwigsburg.

Kühgundkopf (1907 m) und Bschießer (1998 m) s’beliebte Duo

Gleich daneben locken da Kühgundkopf und da Bschießer – a beliebtes Duo, des ma oft guat kombinieren kann. Der Aufstieg zum Kühgundkopf vom Parkplatz am östlichen Ortsrand vo Schattwald is eher unkompliziert, teils sogar entlang der Piste, was ihn zu am beliebten Ziel macht, grad wenn ma vielleicht no nit ganz so erfahren is oder a Liftunterstützung nutzen möcht. Für de rund 800 Höhenmeter braucht ma etwa 2 Stunden. Der Bschießer is mit seine knapp 2000 Metern und rund 900 Höhenmetern (ca. 2,5 Stunden Aufstieg vom gleichen Startpunkt) a Spur anspruchsvoller. Bsonders wenn ma die steile Rinne (um de 35 Grad) ins Pontenkar abfahren möcht – aber Achtung, de is nur bei absolut sicheren Verhältnissen (maximal Lawinenwarnstufe 2) a Option! Mehr Infos zu de Routen find’s es a bei allgaeu-plaisir.de. S’Gebiet is aber no größer: Wer’s gern a bissl gmiatlicher angeht oder Freeride-Elemente einbauen will, kann a vo da Wannenjochbahn aus starten und zur Kuhgündspitze (1900 m, oft verwechselt mit’m Kühgundkopf, aber a anderer Zustieg) aufsteigen, wia’s zum Beispiel bei ana Tour vom DAV Allgäu-Immenstadt beschrieben is. Des Gebiet um Schattwald is wirklich vielfältig.

Vo Haldensee aus Panorama und Abwechslung

A anderer wunderbarer Startpunkt is Haldensee. Vo do aus erreicht ma zwoa ganz bsondere Gipfel: die Sulzspitz und die Krinnenspitz.

Sulzspitze (2084 m) die grandiose Aussichtsloge

Die Sulzspitze gilt für viele, und a für mi, als einer der schensten Aussichtsberg im ganzen Tal – a echte Loge! Der Aufstieg vo Haldensee is a klassische, lohnende Tour mit knapp 1000 Höhenmetern (genauer gesagt 968 Hm auf 6,2 km), für de ma so 3 bis 3,5 Stunden Gehzeit rechnen muass. Wenn ma oben steht, liegt einem des ganze Tannheimer Tal zu Füßen – a Anblick, den ma nit so schnell vergisst. Almenrausch.at beschreibt sie treffend als Tour mit atemberaubendem Panorama in den Allgäuer Alpen.

Krinnenspitze (1999 m) die Abwechslungsreiche mit Pistenfinale

Die Krinnenspitze is a bissl anders, aber genauso reizvoll – sehr abwechslungsreich, endet aber auf der Piste. Die Tour startet ebenfalls in Haldensee, am besten vom Wanderparkplatz am südöstlichen Ortsende (Navi-Adresse: Oberdorf 15, A-6673 Haldensee – Achtung, der Parkplatz kann gebührenpflichtig sein!). Von dort geht’s durchs Strindenbachtal auffi, vorbei an der Edenbachalpe und weiter Richtung Gräner Ödenalpe (1714 m). Des Gelände is vielfältig, mal durch lichten Wald, mal über offene Hänge. Für de rund 900 Höhenmeter und ca. 5,5 km Aufstieg braucht ma sei Zeit. A guate Karte is hier Gold wert, zum Beispiel die Alpenvereinskarte BY5. Was bei der Krinnenspitz bsonders is und was ma unbedingt wissen muass: Die empfohlene Abfahrt geht über’s Pistengebiet vo da Krinnenalm nach Nesselwängle. Des hoaßt, Start- und Endpunkt san nit gleich, da muass ma sich was fürn Rücktransport nach Haldensee (ca. 3 km) überlegen, weil über die Loipe zruckhatschen is nach da Tour koa Gaudi mehr! Aber dafür werd ma mit ana feinen Abfahrt belohnt, und vom Gipfel hat ma natürlich a wieder a Traumpanorama. A detaillierte Beschreibung mit Routenvarianten und wichtigen Infos zur Lawinengefahr (mittel, aber umliegende Hänge beachten!) find’s es bei Tourentipp.com. Die Tour selber is eher leicht, fast wia a Skiwanderung, aber grad im Wald kennan vereiste Stellen scho a bissl technisch sein.

Sichaheit geht vor mei Rat an enk

So schön unsere Berg a san, Respekt muass ma immer habn. Bevor’s losgeht’s, schaut’s unbedingt aufn aktuellen Lawinenlagebericht! Des is as A und O. Und nehmt’s die Standard-Notfallausrüstung mit: LVS-Gerät, Schaufel und Sonde – und wisst’s a, wia ma damit umgeht! Am besten übt ma des regelmäßig oder macht an Kurs, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt. Plant’s enkere Tour guat: Schaut’s aufs Wetter und die Schneelage ganz genau, studiert’s die Karte und überlegt’s realistisch, wia lang’s für Aufstieg und Abfahrt brauchts. Nehmt’s gnua zum Trinken und a Jausn mit. Im freien Gelände seids auf enk selber gstellt. Seid’s enk nit sicher oder seids Anfänger, dann geht’s lieber mit am erfahrenen Bergführer. De kennen sich aus, wissn um die Gefahren und kennan enk oft no die allerschensten Plätze zoagn. Und ganz wichtig: Nehmt’s Rücksicht auf die Natur und die Wildtiere. Mir san nur zu Gast da herobn. Bleibt’s auf den üblichen Aufstiegsrouten und in den ausgewiesenen Korridoren, um Wildruhezonen zu meiden und die Tiere im Winter nit unnötig zu stören. So helft’s mit, dass unser Tal so schön bleibt. Outdooractive bietet zum Beispiel a guate Übersicht über Touren und oft a Hinweise zur aktuellen Situation, aber ersetzt natürlich nit die eigene, sorgfältige Planung vor Ort.

Nit lei Kraxln a Gfühl fürs Lebn in de Berg

A Skitour bei uns im Tannheimer Tal is mehr als nur Sport, mehr als nur Höhenmeter sammeln. Des is a Eintauchen in a andere Welt. Wenn da Schnee unter de Ski knirscht, die Luft klar und kalt is und rundherum nix als die weißen Gipfel und die Stille – des san Momente, de brennen sich ein. Des Gefühl, wenn ma nach dem Aufstieg oben am Gipfel steht, die Sunn im Gsicht spürt und des gewaltige Panorama genießt, des kann ma mit Worten kaum beschreiben. Und dann die Abfahrt, die Belohnung für die Müah – egal ob ma elegante Schwünge in an Pulverhang zaubert oder konzentriert durch an Wald abfährt. Des is Freiheit, des is Lebensfreud pur. Kommt’s vorbei und erlebt’s es selber, aber bitte mit Hirn und Herz, damit unser schönes Tal so bleibt, wia’s is. Vielleicht seg ma uns ja amol auf an Gipfel! Pfiats enk!

dante